THE CREW – Folge 783 ElSA F.
Irgendwann war es Elsa zu viel. Jahrelang musste sie im Juli eine Woche auf ihre Mama Petra verzichten. Diese unterstützt uns gut eine Woche vor Ort. Zuerst im Büro, dann im Bierwagen. In den letzten Tagen vor dem Festival müssen in einem improvisierten Büro Lücken geschlossen und Probleme gelöst werden, an die unterm Jahr mal wieder keiner gedacht hatte. Wenn ihr wüsstet, wie wichtig diese Tage und diese Helfer sind! Einfach unersetzlich.
Also irgendwann war es Elsa zu viel mit diesem Sturmfrei und sie begleitete ihre Mama zum Festival. Von der Volljährigkeit noch einiges entfernt, stand sie inzwischen bestimmt schon 5 Jahre hinterm Tresen. Schnell schwand ihre anfängliche Zurückhaltung und zum Ende ihres ersten BTF-Jahres hielt sie nicht nur ein exzellentes Praktikumszeugnis in ihren Händen, sondern hatte es mit ihrem kessen Mundwerk allen ganz leicht gemacht, sie, wie ihre Mama oder ihre Schwester auch, sofort ins Herz zu schließen.
Elsa ist auch der schlaue Kopf hinter dem Glücksrad von Bierwagen 1. Na, habt ihr schon mal ‘nen Rhabarbera oder ‘nen Mexikaner (ihr absoluter Favorit) erdreht? Oder musstet ihr eventuell der ganzen Bierwagenbesatzung einen Shot spendieren? Natürlich gibt es das auch beim nächsten Mal. Versprochen. An dieser Stelle soll unbedingt erwähnt werden, dass die Crew von Bierwagen 1 die absolute Granate ist. Besser geht es nicht!
Von den intensiven Stunden zwischen Zapfhahn und Kühlzelle und den Geschichten, die da passieren, kann sie inzwischen Bücher füllen. „Manchmal kommen wir nicht einmal zum Essen. Die Gäste haben Vorfahrt! Denn die geben uns immer wieder positives Feedback, zaubern uns damit ein Lächeln ins Gesicht und lassen den Stress vergessen. Zum Glück hat unsere Cateringcrew immer ein Auge auf uns und so wird das wundervolle Essen schon mal frei Haus geliefert. Danke. Danke. Danke.“ Eine dieser Storys beginnt mit einem gestiefelten Festivalgast und seiner Bierbestellung. Das frisch Gezapfte füllte er in einen seiner Stiefel. Erst so konnte es seiner Meinung nach die volle erfrischende Wirkung zeigen. Zum Glück ist das nie zum Trend geworden ;-)
Ihre freien Minuten genießt sie am liebsten auf der Terrasse des Sportlerheims. Bei einem späten Frühstück mit Blick auf die lange Besucherschlange des Waldbades. Da ist die gute Laune schon am Vormittag auf Maximum. „Wie sollte es auch anders sein, bei den tollen Menschen um einen herum?“
Habt ihr eigentlich auch schon Urlaub für Juli bekommen? Elsa schon und sie freut sich auf euch und das Festival.
BTF: Du bist Teamplayer durch und durch. Die Bewegungsfreiheit im Bierwagen gleicht oft dem am Handballkreis. Das Bier muss zum Gast und der Gegner spielt hier aber im gleichen Team. Was unterscheidet Handball vom Bierverkauf?
Elsa: Ja, das stimmt, wenig Platz und Gerangel gibt es sowohl beim Handball als auch im Bierwagen. Deswegen mag ich beides anscheinend auch so sehr. Stressig ist beides, die Zeit hängt einem auch immer im Nacken, allerdings kenne ich während der 60 Minuten Handball keine Freunde im gegnerischen Team. Es geht nur darum, zu Siegen und nichts anderes zählt. Im Bierwagen sind es keine Gegner, es sind eher Freunde. Beides fordert viel ab und die Teamfähigkeit ist entscheidend, aber beim Festival gibt es keinen Sieger – es geht darum, gemeinsam eine schöne Zeit zu haben. Im Bierwagen gibt es auf jeden Fall viel mehr zu lachen, aber wenn mir mal einer doof kommt, bekommt er direkt was zu hören. Da kommt dann die Handballerin (die im Team immer die meisten 2-Minuten-Strafen und roten Karten bekommt) durch. :-)
BTF: Deine Mannschaft war sehr erfolgreich, Training sehr wichtig. Wie schwer ist es, das eigene Ausgehverhalten den Anforderungen des Ligaalltags anzupassen? Wie würde ein Spiel mit dir an einem BTF-Sonntag aussehen?
Elsa: Ich bin sehr froh, dass im Juli immer Saisonpause ist und ich somit nicht in Gewissensbisse komme, denn dem Handball stelle ich kaum was hinten an. Wenn es doch so wäre und ich überhaupt wieder spielen kann, ist es alles eine Frage der Organisation. Ein bisschen weniger Alkohol, ein bisschen eher ins Bett und ich würde vielleicht mein bestes Spiel des Lebens machen. Und vor allem hätte ich mit Abstand den größten Fanblock dabei.
BTF: Ich hörte, dass du eine begnadete Kuchenbäckerin bist. Meinst du, es wäre vorstellbar, dass es im Rahmen dieses wundervollen Festivals auch zu einem Kuchenbäckerduell kommen könnte? Und was würdest du dann backen?
Elsa: Ich glaube mich daran erinnern zu können, dass es so einen internen Wettkampf schon mal gab und ich gewonnen habe. (Grübelsmiley)
Ich würde es für möglich halten, natürlich. Meinen Siegerkuchen werde ich jetzt hier natürlich noch nicht preisgeben, die Konkurrenz könnte ja mitlesen :-)
BTF: Du hast mal gesagt "Ich bin keine Eisprinzessin, sondern Zahnfee!". Wirklich bist du auf dem Weg zum Zahnmedizinstudium und hast deine Wartesemester genutzt, um eine entsprechende Ausbildung abzulegen. Wie bei Handball, Bardienst und Kuchenbäckerei mit vollem Einsatz. Wie steht es und wie hat dich die Neuordnung der Studienplatzvergabe getroffen?
Elsa: Das mit dem Studium hat sich leider erledigt. Ich werde definitiv keinen Platz bekommen und mein Traum wird nicht wahr. Auf Grund der neuen Regelungen und dem damit verbundenen Wegfall der Wartesemester habe ich keine Chance mehr, trotz super abgeschlossener Ausbildung. Aber ich liebe meinen Beruf und werde ihn trotzdem jeden Tag mit Freude antreten und dort mit meinen Aufgaben wachsen und einfach immer wieder neue Dinge lernen, um nicht stehen zu bleiben.